Der Text von 1911 dämonisiert das Berlin des frühen 20. Jahrhunderts. Mit subtiler Imagination dichtet Georg Heym gegen die Macht der Großstadt an und steht dabei selbst für die exaltierte Sucht nach urbaner Ekstase, die das eigene fragile Dasein erträglicher erscheinen lässt. Dass die Welt wenige Jahre später gänzlich aus den Fugen gerät, erlebt Heym nicht mehr.
Ich bedarf gewaltiger äußerer Emotionen, um glücklich zu sein, bekennt der Dichter und ertrinkt, 24jährig, beim Schlittschuh-laufen in einem Eisloch auf der Havel: er hatte dies zuvor
im stöhnenden Nächte-Wind geträumt. Eine filmische Variation auf
Ich bin einfach der leidenschaftlichste Mensch, der existiert (1987) zu Georg Heyms hundertstem Todestag - montiert aus 2000 single shots.